Es ist vielleicht die seltsamste Vorweihnachtszeit, die wir je erlebt haben. Das „Corona-Thema“ bestimmt nach wie vor den Alltag, unseren und den unserer Kinder. Die Stimmung ist nicht immer harmonisch, gerade jetzt kommt es oft zu Streit. Kein Wunder, dass gerade in diesem Jahr der Iranische Kurzfilm „Thursday Appointment“ Filmfestival-Gewinner wird.
Dauer: 1 Minute.
„Es muss nicht alles neu und glitzrig sein, Fantasie und Imagination sind viel wichtiger – das ist mein Selbstverständnis, wenn ich Kindergeburtstage ausrichte“, sagt unsere Kindergeburtstagsexpertin Florentine Fischer, „und wenn ich eine Wunschfee hätte, sollte sie den Eltern Ausgeglichenheit, mehr Selbstvertrauen und mehr Bauchgefühl in der Erziehung schenken.“
Florentine Fischer hat 14 Jahre lang im Technoseum Kurse für Schüler im Labor betreut und ausgearbeitet, Führungen und Kindergeburtstage auf dem Museumsschiff gemacht sowie Führungen im Haus für Blinde. Daraus ergab sich ihre eigene Firma für Kindergeburtstage, in der sie unter anderem versucht, die Hemmschwelle zu Physik und Chemie zu nehmen. Denn die Faszination von Naturwissenschaften ist etwas Wunderbares und sollte im Kindesalter geweckt werden.
„Trotzdem ist es wichtig, dass Kinder lernen dürfen, dass Langeweile etwas Positives ist. Denn es fördert die Fantasie und Kreativität, die in jedem Kind steckt. So ist es nicht ganz einfach, gleichzeitig mit der Schule, die einem Erwachsenen-Arbeitsalltag gleicht (8-16 Uhr), noch Nebenaktivitäten so unterzubringen, so dass Kinder wirklich merken, was sie mögen.“
Also wundert es nicht, dass Florentine Fischer Kindern gerne mehr Freiheit einräumen würde, wenn es um deren ‚Leistungen‘ geht. Aber auch Eltern sollten weniger Druck haben: „Wenn ich könnte, würde ich z.B. die Mitgebsel unterbinden, denn der Konkurrenzdruck dazu ist furchtbar. Ich versuche immer, Ruhe in ein Fest zu bringen (z.B. durch gemeinsames Geschenkeauspacken) und möchte den Eltern Mut machen, lieber selber Kuchen zu backen als Torten beim Bäcker zu bestellen (Kinder mögen meist keine Buttercremetorten). Zum Schluss lieber eine Bastelei als Geschenk und Erinnerung vom Fest als eine Tüte mit Plastikspielzeug oder Süßigkeiten.“
Weniger sei oft mehr, ist ihr Credo, außer wenn es um die Welt geht: „Wir dürfen Probleme nicht verschweigen. Was für eine Welt hinterlassen wir unseren Kindern?, das sollten wir uns immer fragen.
Das fange im Kleinen an: zum Beispiel einfach mal Müll aufheben, als Zeichen, Verantwortung für eine saubere Welt zu haben.
Kinder nehmen sich das als Beispiel und lernen davon. Dazu braucht es aber auch Zeit. „Malle oder Malediven? Kindern ist das egal, die wollen Zeit von den Eltern und deren Zuwendung.“
Im Gespräch mit Florentine Fischer, Geburtstagsexpertin. Mehr dazu findet ihr bei uns unter Geburtstage
Die Augen leuchten, das Herz hüpft. Dieses Gefühl kennen alle, die freiwillig, „ehrenamtlich“, tätig sind. Bei uns im NOVA hängt das meist mit den Kindern zusammen, denen es gut geht und die genießen, dass es tolle Angebote gibt. Und dass es Menschen gibt, die sich wirklich für sie engagieren.
Aber auch die ein oder andere Familie bedankt sich ab und zu und weiß zu schätzen, was wir tun.
Das ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Jede unserer Mitarbeiter*innen, Kurseiter*innen, Patinnen und Paten hat schon eine Situation im NOVA erlebt, in der deutlich wurde, dass Menschen unzufrieden sind und ihrem Ärger Luft machen, ohne an die viele Arbeit, die hinter unseren Aktionen steckt, zu denken. Das trifft vor allem uns hart, die mehr als einen „Job“ machen, sondern sich immer wieder von Neuem schöne Dinge ausdenken.
Denkt ab und zu daran, dass wir unser Bestes tun, für euch und eure Kinder. Dass es auch uns mal gut tut, wenn wir merken, dass wir euch gut tun. Wenn ihr wegen etwas sauer sein solltet, gebt uns die Möglichkeit, Stellung dazu zu nehmen und heraus zu finden, ob die Dinge wirklich so liegen, wie es aussieht.
Habt alle eine gute Zeit!
Je mehr Corona-Lockerungen es gibt, desto besser fühlen wir uns. Nicht so sehr in Bezug auf dieses Virus vielleicht. Wohl aber, weil wir Menschen wiedersehen können, uns austauschen können, interagieren können.
Dabei ist mir besonders nach den Ausgangsbeschränkungen aufgefallen, wie stark Spiegelneurone sind. Wenn das Gehirn eine beobachtete Szene in etwas selbst Erlebtes verwandelt – ein Gähnen ansteckt oder ein essender Mensch Appetit beim Anderen auslöst – dann sind beim Beobachter die gleichen Zellen aktiv, wie bei dem, der eigentlich aktiv ist. Eltern kennen das von den unmittelbaren Reaktionen ihrer Kinder.
Sollten wir an dieser Stelle nach den Ausgangsbeschränkungen tatsächlich empfindlicher sein, so bietet sich ein großes Potenzial. Gute Laune macht gute Laune. Der Glaube in eine gelungene Zukunft könnte sich übertragen. Abenteuerlust, Forscherdrang, Freundlichkeit – das alles und noch viel mehr. Wir haben es in der Hand! In einer Krise wie klingt das wie ein Eis nach einer langen Wandertour.
In diesem Sinne: schöne Ferien und viel Glück!
Es grüßt euch: Katja vom NOVA-Team
„Es ist nun 12 Jahre her als ich überlegt habe, wie ich einen Wiedereinstieg in meinen Beruf als Kinderkrankenschwester angehen könnte. Lange Zeit war ich als Familienmanagerin und mit Minijobs beschäftigt gewesen. Da wurde ich auf die Babymassage aufmerksam und so begann ein „Sog“: Eine Fortbildung entwickelte sich aus der anderen. Das hatte meist mit Teilnehmer*innen zu tun, die nach der Babymassage fragten, ob ich nicht noch weitere Angebote hätte.
Was ich wollte? Ich wollte den Eltern helfen, mit ihren doch noch so kleinen Kindern wertvolle Zeit zu gestalten. Durch verschiedene Veränderungen der Gesellschaft haben wir immer weniger Zeit füreinander und die, die wir haben, will gut angelegt sein. Dazu gehört, sich auf Augenhöhe zu begegnen und sich wertzuschätzen.
Kinder sind schon da und müssen nicht erst werden, hat Janusz Korczak mal gesagt, es ist eines meiner Lieblingszitate. Darauf baue ich meine Arbeit auf: Wertschätzung und Begegnung auf Augenhöhe ist das Allerwichtigste. In diesem Sinne gebe ich Spiel-Ideen weiter und übe mit den Eltern Massagegriffe ein. In meinen Kursen oder danach werde ich reich belohnt. Oft sehe ich innige „Bindungsblicke“ zwischen Mama/Papa und Kind beim Massieren oder Spielen. Manchmal macht ein Kind mitten im Kurs einen Entwicklungsschritt, dreht sich und setzt sich hin zum Beispiel. Dann ist die Freude groß. Und zusammen stellen wir immer fest, dass Kinder einen eigenen Fahrplan haben, der gut ist wie er ist. Eltern tun gut daran, ihren Kindern Zeit zu lassen.
Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann dass Eltern mehr auf ihr Bauchgefühl hören würden, sich nicht so viel vergleichen würden und umgekehrt die Umgebung nicht ständig überflüssige Ratschläge verteilen würde. Dagegen wäre es schön, wenn die Mutterschaft und Elternschaft mehr wertgeschätzt und unterstützt würde.
Alles in allem erlebe ich aber große Dankbarkeit und Glück, vor allem, wenn Kursteilnehmer*innen in der letzten Kursstunde reflektieren. Das ist oft sehr rührend.“
Gedanken von Claudia Baisch, Kursleiterin Babymassage und Babytreff
Ihre Kurse findet ihr in unserem Kalender
Im Büro klappert die Tastatur, in der Kleinkindbetreuung ein Stockwerk tiefer quietscht ein Kind vor Vergnügen.
Was für ein Glück, dass die Kinder wieder miteinander spielen können und dass unere Erzieherinnen sie wieder betreuen! Wenn die ersten Corona-Wochen hier etwas gezeigt haben, dann, wie einsam dieses Haus ist, wenn keine Kinder darin sind.
Kinder in diesem Alter – bei unserer Kleinkindbetreuung zwischen 1 und 3 Jahren – schauen mich immer mit großen, klugen Augen an, wenn ich mal hereinlinse. „Die Aufmerksamkeit in diesem Alter ist kostenlos“, sagte Wissenschaftler Prof. Dr. E. Gordon. Das wissen auch unsere Erzieherinnen, die sich immer wieder Lernspiele einfallen lassen, mit den Kindern singen und Reime klatschen.
Wenn ich einen Wunsch offen hätte, dann, dass die Eltern dieser und anderer Kinder eine größere Lobby hätten. Gerade in dieser Zeit offenbart sich, dass Familien zwar beachtet, aber nicht wirklich mit Rat und Tat unterstützt und verstanden werden. Vielmehr gab es hier und da auch Häme in den Kommmentaren der Artikel über „Corona-Eltern“.
Das fand ich traurig. Kinder und Familien sollten willkommen sein und die Menschen glücklich, dass es sie gibt. Sie bringen die Menschen dazu, die Welt mit anderen Augen zu sehen – wenn man ihr Angebot annimmt.
Ich war schon immer dafür, dass Politiker zusammen im Chor singen sollten, um über die Musik Verbundenheit zu erreichen (jede*r, die oder der in einer Gruppe singt, weiß, was ich meine). Nach der Corona-Krise würde ich diese Idee erweitern. Liebe Politiker, kommt doch einfach zu uns ins NOVA und singt mit den Kids. Glaubt mir, ihr werdet hinterher bessere Menschen sein.
In diesem Sinne, welches Liedchen habt ihr gerade auf den Lippen?
Es grüßt euch: Katja vom NOVA-Team